Welche Versicherungen brauche ich im Studium?
Eine Frage, die sich viele junge Menschen stellen. Oft beginnt dies mit der Frage der Krankenversicherungspflicht als Student, mit der man sich vor Antritt seines Studiums beschäftigen muss, da man zur Immatrikulation eine Bestätigung über das Bestehen einer Krankenversicherung beibringen muss.
Tatsächlich ist diese Frage oft leicht zu lösen, da man als Studierender in Deutschland pflichtversichert ist und die gesetzlichen Kassen hier auch eigene Tarife für Studierende bieten. Oft können Studierende aber auch zunächst familienversichert bleiben, das hängt davon ab, wie alt sie sind, welchen Tätigkeiten sie neben Ihrem Studium nachgehen, was sie dort verdienen und wie ihr Ausbildungsstand vor Antritt des Studiums ist. Auch eine Privatversicherung ist eine Option, jedoch eher selten.
Nach Klärung dieser Frage endet, wenn wir ehrlich sind, bei vielen aber bereits das Interesse am Thema Versicherungen und Finanzen. Das hängt aus unseren Erfahrungen aus unzähligen Gesprächen mit mehreren Faktoren zusammen. Viele Studierende haben noch kein riesiges Budget, um großartig in verschiedene Absicherungen zu investieren. Die erste eigene Wohnung oder das WG-Zimmer will finanziert werden, evtl. das Auto, Lebenshaltungskosten etc. und ab und an möchte man ja auch gerne mit seinen Freunden weggehen und einfach feiern. Auch gibt es unzählige Studiengänge, die mit diesen Themen nichts zu tun haben und daraus folgend ist das Interesse hierfür nicht da.
Vor diesem Hintergrund wird das Vorhaben, sich mit Themen wie Versicherungen und Finanzen auseinanderzusetzen, dann oft auch auf das Ende des Studiums verschoben.
Genau aus diesem Grund sind Studenten zu Beginn Ihres Studiums für viele Finanzvertriebe, Versicherungen und Banken als Kunden nicht wirklich interessant, erst am Ende des eigenen Studiums wird man dann mit Beratungsangeboten, Ständen an der Uni oder viraler Werbung bombardiert. Ein Fehler, wie wir finden.
Natürlich sind Studierende auch für uns eine interessante Zielgruppe und wir freuen uns über jeden, der sich im Bereich Finanzen und Versicherungen durch uns unabhängig beraten und begleiten lässt. Jedoch sollte man auch als Beratungsunternehmen Zeit investieren, und zwar schon zu Beginn des Studiums, wenn es sich beim ein oder anderen vielleicht kaufmännisch noch nicht lohnt, denn hier werden die Weichen für eine später erfolgreiche Beratung gestellt.
Zurück zur eigentlichen Frage
Welche Versicherungen brauchen denn Studierende nun auch schon zu Beginn des Studiums?
Wenn wir, wie oben beschrieben, davon ausgehen, dass die finanziellen Möglichkeiten in Absicherungen und Sparvorhaben zu investieren, zu Beginn des Studiums nicht sehr hoch sind, sollte man sich auf die wirklich wichtigen Risikoabsicherungen beschränken, denn auch im Studium kann jederzeit etwas Unvorhergesehenes passieren, was jemandem einen Strich durch seine Lebensplanung machen kann.
Daher sollten sich Studierende neben der verpflichtenden Krankenversicherung mit zwei Bereichen schon sehr früh auseinandersetzen:
- Privathaftpflichtversicherung
Viele Studierende sind hier noch über den Vertrag der Eltern versichert, das heißt, dass man oft gar keinen neuen eigenen Vertrag abschließen muss. Je nach Wohnsituation, des Alters, der Frage, ob vor dem Studium schon ein Ausbildungsweg abgeschlossen wurde (zum Beispiel eine Berufsausbildung) und der Frage wie diese Dinge im Privathaftpflichtvertrag der Eltern geregelt sind, kann es aber auch sein, dass kein Versicherungsschutz mehr besteht. In jedem Fall sollte dies überprüft werden und sich entweder eine schriftliche Bestätigung der bestehenden Haftpflichtversicherung eingeholt oder eben eine Neue abgeschlossen werden. Um es direkt vorwegzunehmen, auch Privathaftpflichtversicherungen mit außerordentlich gutem Leistungsumfang sind nicht sonderlich teuer und kein großer Kostenfaktor. Ein hypothetischer Schaden kann hingegen sehr teuer werden.
- Berufsunfähigkeitsversicherung
Die Berufsunfähigkeitsversicherung (oder eine im Einzelfall alternative Lösung) sichert das Einkommen im Falle einer gesundheitlich bedingten temporären oder dauerhaften Arbeitsunfähigkeit. An dieser Stelle der Hinweis, dass die Unfallversicherung, die vielen Studierenden oft angeboten wird (da sie deutlich günstiger ist) die Absicherung, die über eine Berufsunfähigkeitsversicherung besteht, nicht ersetzen kann.
Das Risiko, welches im Raum steht, ist der Verlust der Arbeitskraft bzw. der Fähigkeit, seinen Beruf nicht mehr ausüben zu können. Ob man dies durch einen Unfall nicht mehr kann oder aus einem anderen Grund ist völlig irrelevant.
Insofern ist es immer sinnvoll, das große Spektrum der Gründe abzusichern und nicht nur den des Unfalls. Eine Unfallversicherung sichert mit einer Einmalzahlung auch andere Bereiche ab, man kann diese gerne zusätzlich abschließen, aber ausdrücklich nicht als Ersatz.
Viele junge Menschen argumentieren im gemeinsamen Gespräch häufig, dass sie das später machen möchten oder auch, dass sie ja ihren Beruf noch gar nicht ausüben, sondern durch ihr Studium ja erst die Grundlagen dafür erwerben.
Es gibt jedoch entscheidende Gründe, warum diese Absicherung schon zu Beginn des Studiums sehr empfehlenswert ist.
Der Gesundheitszustand
Eine Berufsunfähigkeitsversicherung bietet umfassenden Schutz, aber leider bekommt diesen Schutz nicht jeder, denn bei Beantragung einer Berufsunfähigkeitsversicherung prüft der Versicherer den Gesundheitszustand, bedeutet, er stellt im Antrag Gesundheitsfragen. Rückenbeschwerden, Sportverletzungen, Bluthochdruck, Erschöpfungssyndrome etc. können bereits dazu führen, dass der Versicherer den Versicherungsschutz ablehnt oder nur mit einem Beitragszuschlag oder Ausschluss einer Erkrankung versichert. Die Wahrscheinlichkeit, dass man als junger Mensch noch “gesund” ist und diesen so wichtigen Versicherungsschutz ohne Probleme bekommt, ist höher als wenn man mit dem Abschluss noch Jahre wartet.
Das Risiko
Die Fähigkeit, arbeiten zu können, Geld zu verdienen und sich damit sein Leben, seine Wünsche und Träume zu finanzieren, ist eine der wichtigsten Fähigkeiten überhaupt und Grundlage für ein eigenständiges Leben. Diese Fähigkeit zu verlieren ist demzufolge eine der größten Risiken. Gut, dass es die Möglichkeit gibt, so ein Risiko zu versichern.
Natürlich ist das Risiko einer Berufsunfähigkeit für junge Leute statistisch massiv geringer als bei deutlich älteren Menschen. Jedoch besteht es und wenn es jemanden individuell trifft, ist es relativ egal, wie hoch die Wahrscheinlichkeit dafür war. Salopp gesagt, man versichert ja auch sein Haus gegen Feuer, obwohl statistisch gesehen nicht so viele Gebäude abbrennen.
Der Beitrag ist geringer
Eine Versicherung kalkuliert Beiträge über den gesamten versicherten Zeitraum. Da das Risiko, berufsunfähig zu werden, mit den Jahren steigt, fallen die frühen Jahre bei der Berechnung weniger ins Gewicht. Ein 35-jähriger, der seinen Vertrag erst nach dem Studium und den ersten Jahren seiner Berufstätigkeit abschließt, zahlt bei gleichem Endalter innerhalb der kürzeren Laufzeit oft einen ähnlich hohen Gesamtbetrag (da sein Beitrag höher ist), als wenn er den vertrag schon mit 25 abgeschlossen hätte. Nur dass er 10 Jahre weniger Schutz hat und Ausschlüsse oder Zuschläge riskiert.
Einige Versicherer bieten mittlerweile sehr leistungsstarke Tarife für Studenten an. Gerne helfen wir dabei, den passenden Tarif für dich zu finden.
Darüber hinaus wird jungen Studierenden häufig auch der Abschluss einer Rechtschutzversicherung und einer Hausratversicherung für die Studentenwohnung empfohlen. Auch dies kann sinnvoll sein, da beide Versicherungen unter Umständen wichtigen VErsicherungsschutz gewähren und vor einer hohen Kostenbeöastung schützen. Aus unserer Sicht sollten diese Risiken jedoch erst im Anschluss an die Absicherung der Privaten Haftpflicht und Arbeitskraftabsicherung bedacht werden, da mögliche Schadenfälle in der Regel keine Existenzbedrohung darstellen.
Studierende sollten sich also mit dem Thema Versicherungen im Studium fürhzeitig auseinandersetzen und natürlich hilft hier auch die Beratung durch erfahrende Makler, diese Themen ohne Stress und sinnvoll von der eigenen To Do Liste zu streichen. Wenn die Wahl dabei auf uns fällt, freuen wir uns auf Ihre Kontaktaufnahme,