Wenn man die mal braucht, dann zahlen sie nicht…

… ein Satz, den einige Menschen im Zusammenhang mit Versicherungen schon gehört oder sogar benutzt haben. Er fällt meist dann, wenn ein Schadenfall eingetreten ist und der Versicherer die Leistung ablehnt oder kürzt.

Aber ist das wirklich so, sind Versicherungsunternehmen grundsätzlich zahlungsunwillig und versuchen sich aus ihrer Verantwortung zu stehlen? In über 20 Jahren Berufserfahrung als Makler und aus der täglichen Praxis erleben wir das völlig anders. In über 95 % der Schadenfälle werden diese anstandslos reguliert.

Die Begründung dafür, dass es aber im Gegensatz zu unserer individuellen Erfahrung bei Schadenfällen immer wieder Ablehnungen gibt, ist nach unserer Ansicht unter anderem mit dem Trend des Strebens nach einer immer günstigeren Versicherungsprämie zu erklären. Wenn der Preis einer Versicherung durch die Werbung und fehlerhafte Beratung von einigen Kunden irgendwann als einziges oder sogar das wichtigste Entscheidungskriterium bei der Wahl der richtigen Versicherung herangezogen wird, tritt der eigentliche Zweck des Abschlusses einer Versicherung in den Hintergrund. Natürlich muss eine Versicherung nicht teuer sein, aber sie sollte in erster Linie ihren Zweck erfüllen, also immer die bestmögliche Absicherung der Person, der Sache oder des sonstigen zu versichernden Risikos gewährleisten. Wenn sie diesen Zweck nicht oder nur rudimentär erfüllt, kann man sie sich, etwas überspitzt gesagt, auch ganz sparen, das ist noch günstiger als der billigste schlechte Tarif und man ist im Schadenfall dann auch nicht überrascht, dass niemand dafür aufkommt.

Als Versicherungsnehmer schließt man mit dem Versicherungsunternehmen einen zivilrechtlichen Vertrag, der teils sehr genau regelt, was versichert ist und was eben nicht. Seitenlange Versicherungsbedingungen kennt jeder, die wenigsten Menschen haben jedoch in Ihrem stressigen Alltag die Lust und die Zeit sich im Detail mit diesen Verträgen auseinanderzusetzen und selbst wenn, fehlt dann oft doch die Erfahrung oder das juristische Fachwissen, um die Formulierungen dieser Verträge richtig einzuschätzen.

Natürlich freuen wir uns, wenn sich Klienten vertrauensvoll an uns wenden und uns die Regelung Ihrer Finanz- und Versicherungsangelegenheiten anvertrauen. Aber auch wenn wir nicht der Berater Ihrer Wahl sind, empfehlen wir Ihnen grundsätzlich die Beratung durch einen Experten, der Ihnen bei der so großen Auswahl an Möglichkeiten hilft, die für Sie richtige Absicherung zu finden.

Daher an dieser Stelle ein paar Tipps zur richtigen Vorgehensweise.

  1. Klären Sie für sich allein oder mit Ihrer Familie, welche Risiken Sie absichern wollen und auch sollten. Dabei ist es immer hilfreich sich zu fragen, inwieweit der evtl. Schadenfall die eigene Existenz gefährdet oder nicht. In einem späteren Gespräch sind Sie dann viel besser vorbereitet und können gemeinsam mit Ihrer Beraterin oder Ihrem Berater sinnvoll und bewusst Deckungsbereiche Ihres Lebens besprechen. Übrigens: in einer guten Beratung wird man Ihnen nicht nur nach dem Mund reden und ihre Wünsche eins zu eins umsetzen, sondern Ihnen gegebenenfalls auch widersprechen oder neue Denkansätze geben. Dies ist niemals ein Zeichen von fehlender Serviceorientierung, sondern eher von der Kompetenz Ihres Gegenübers.
  2. Informieren Sie sich über die angestrebten Absicherungen, das können sie über Fachartikel, Testzeitschriften oder auch Vergleichsportale tun. Achten Sie darauf, was verglichen wurde und inwieweit dies für Ihre individuelle Situation relevant ist. Durch diese Recherche kommen viele Kunden zu ersten Unterscheidungspunkten zwischen den Produkten und den richtigen Fragestellungen.
  3. Suchen Sie den Rat eines Profis und klären Sie Ihre Fragen in der Folge dann individuell. Bei diesem Punkt trennt sich dann die Spreu vom Weizen, denn wer ist der richtige Ansprechpartner für Sie oder mit wem sprechen Sie über Ihre Absicherung. Auch hier haben wir versucht einen Leitfaden unter dem Artikel „Wie finde ich den richtigen Berater“ zusammenzustellen

Post by Guido Theis

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